©2017 Ilka Weingärtner
Von Bucaramanga nach Zipaquira:
Ab jetzt bleiben wir in den Bergen, zwischen 1.000 und 2.000 m hoch und damit in angenehmeren Temperaturen :-) .
Um zu unserem nächsten Ziel zu kommen müssen wir den Canon Chicamocha durchqueren. Zum Vergleich, nur die Außenmaße des Grand Canyon sind größerer !
Am Nachmittag des 05.02.17 erreichen wir San Gil, das Mekka der Extremsportarten, dazu gehören Höhlenwandern, Paragliding, Rafting und Mountainbiking. Wir quartieren uns an einem Schwimmbad außerhalb der Stadt ein, direkt an der Endstation der Busse von San Gil, so stehen wir ruhig und können die Stadt und Umgebung mit dem öffentlichen Bus erkunden:
Die Gegend ist auch bekannt für seine Camino Reales (königliche Wege), von den Spaniern, zum Zweck der Plünderung des Landes, ausgebaute Verbindungswege der Uhreinwohner, Musica und Guane. Einige dieser Wege sind noch gut erhalten was dem deutschen Geo von Lengerke zu verdanken ist, der im 19. Jahrhundert in die Gegend kam und diese uralten Wege erneut befestigte und für den Bau einer Brücke über den Rio Suárez sorgte um damit die zentrale Handelsstraße und Lebensader, den Rio Magdalena, zu erreichen.
Wir begehen einen dieser Camino Reales, von dem schönen kolonialen Dorf Barichara nach Guane:
Eine knappe Woche später starten wir in Richtung Villa de Leyva. Lt. IOverlander gibt es auf dem Weg einen Schweizer der Leberkäse und andere gute Dinge anbietet, da müssen wir natürlich hin ;-) :
Villa de Leyva liegt auf 2.100 m Höhe und hat somit ein sehr angenehmes Klima. In dem Hostel Renacer fühlen wir uns sau wohl. Da es hier einiges zu sehen gibt und wir den Ersatz unserer Batterien in Bogota organisieren wollen bleiben wir `mal wieder länger ;-) .
Zur Erinnerung, zwei Zellen unserer vier Batterien waren in Mexiko fast trocken weil unser Befüllungssystem nicht richtig funktioniert hat :-( . Deshalb haben wir uns noch von Cancun aus mit Trojan in Verbindung gesetzt und mit der Hilfe des Trojanvertreters für Südamerika die Dinger wieder einigermaßen „i.O. gebracht“. Trotz allem blieb der Säuregehalt einer Zelle immer deutlich unter dem der anderen Zellen :-( . Damit sind wir immerhin noch über ein Jahr, bis hierhin, ohne Probleme weiter gereist.
Da wir von anderen Reisenden erfahren haben das sie in Bogota sehr günstig auf 2 Volt Blöcke umgerüstet haben wollen wir das hier auch tun. Leider stellt sich schon die Organisation als gar nicht so einfach heraus, was natürlich auch an unseren schlechten Sprachkenntnissen liegt. Wir können eben nicht `mal irgendwo anrufen und die Sache telefonisch klären sondern müssen unsere Fragen schriftlich, per email versuchen zu klären, da ich so die Möglichkeit habe nach den richtigen, spanischen Wörtern zu suchen :-( !
Nach einigem hin und her und den entsprechenden Datenblättern stellt sich dann leider heraus das wir für die 2V Blöcke mit einer vernünftigen Kapazität deutlich mehr Platz benötigen als wir so ohne weiteres zur Verfügung stellen können :-( .
Also setzen wir uns wieder mit dem sehr hilfsbereiten Vertreter von Trojan in Verbindung, der uns auch jetzt wieder sehr schnell bei der Organisation neuer Batterien behilflich ist :-) . (Thank you very much to Mr. Tiburcio!)
In der Zwischenzeit machen wir unsere Besichtigungen:
Irgendwie geht`s immer, das erleben wir auch hier wieder einmal, insbesondere wenn man etwas Zeit hat ;-) :
Wir wollen etwas an unserem Zwischenrahmen schweißen lassen, wissen bloß nicht wo!? Da treffen wir, mit Marlies und Harry, an unserem letzten Marktsamstag in der Stadt, Heinz, einen Schweizer der hier wohnt. Er kennt wiederrum Marko, einen Deutschen der hier ebenfalls wohnt, die freiwillige Feuerwehr leitet und die Möglichkeit hat zu schweißen! Heinz ist so nett und ruft ihn für uns an und wir machen einen Termin für den Nachmittag aus damit er sich die zu machende Arbeit anschauen kann.
Leider stellt sich heraus das Marko für die Art von Arbeit nicht eingerichtet ist aber er und (natürlich ;-) ) Heinz kennen Peter, auch ein Deutscher, der zwar ein Haus bei Villa de Leyva hat aber eigentlich in Bogota wohnt, wo er auch eine Firma besitzt. Peter kommt später dazu um sich die Sache anzuschauen und meint das die Arbeit bei ihm in der Firma gemacht werden kann. Super, wir verabreden uns für den übernächsten Tag in Bogota.
Marko versorgt uns noch mit allen Informationen über Einkaufsmöglichkeiten europäischer Produkte und über die Zeiten zu denen wir nach Bogota hereinfahren dürfen (wenn es auch keine eindeutige Regelung für deutsche Wohnmobile gibt ;-) ;-) ).
Dann fährt er mit uns sogar zum Bäcker seines Vertrauen weil es wie aus Eimern regnet.
Mit dem Termin in Bogota fällt es uns deutlich leichter Villa de Leyva zu verlassen, wo es uns sehr gut gefallen hat.
Bevor es an die Arbeit geht besuchen wir noch zwei Salzstöcke unterschiedlichster Art:
Unterwegs
Am nächsten Morgen, dem 01.03. fahren wir um 8:30 Uhr nach Bogota um möglichst früh bei Peter anzukommen aber nicht in die Zeit des Fahrverbots für private LKWs (auch PKWs) mit entsprechenden Endnummern zu kommen. Leider haben diese Idee auch gefühlte eine Millionen Menschen mehr und somit geht es nur sehr stockend voran :-( . Aber irgendwann kommen auch wir ans Ziel ;-) .
Peter erwartet uns schon und nach einem gemeinsamen Kaffee kann die Arbeit beginnen.
Am nächsten Tag fährt uns der Mann von Peters Sekretärin quer durch die Stadt nach Coexito um unsere neuen Batterien zu kaufen. Wir verhandeln den Preis noch ein wenig, müssen die Summe danach bei einer Bank einzahlen weil das Unternehmen normalerweise nicht an Endverbraucher verkauft und es bei uns nur aufgrund der Fürsprache von Herrn Tiburcio tut. Mit dem Einzahlbeleg zurück messen wir die Spannungen der auf Lager stehenden Batterien um diejenigen mit möglichst identischer Spannung zu finden.
Zurück in der Werkstatt machen wir uns sofort an den Tausch der Batterien um sie noch lange genug laden zu können. Leider kommt es `mal wieder anders als wir uns das vorgestellt haben :-( . Beim Ausbau stellt sich heraus das eine Aluminium Heizungsleitung hinter den Batterien durchgegammelt ist. Wahrscheinlich durch das „Gasen“ derselben, was wir zwar durch ein Entgasungssystem zu verhindern versuchen, welches aber scheinbar nicht perfekt funktioniert :-( . Das Loch ist zwar schnell mit Isolierband geflickt aber wir möchten die Aluminium Rohre durch Kunststoffrohre ersetzen. Für Heute bedeutet dies allerdings die Arbeit zu beenden und ohne Strom auskommen, da es schon zu spät ist irgendetwas zu beschaffen. Gut das wir in der Werkstatt sind :-) .
Am nächsten Morgen kaufen wir die neuen Leitungen und eine Folie auf die wir die neuen Batterien stellen, als Schutz für die Materialien rund herum. Die Frage ist nur, wie bekommen wir die Batterien noch voll geladen? Es ist Freitag und morgen ist die Firma geschlossen! Glücklicherweise dürfen wir noch 24 Stunden stehen bleiben, Peter und seine Sekretärin sagen uns zu das einer von Ihnen am nächsten Tag kommt um uns zu befreien ;-) .
Peter fährt uns zu einem Schweizer Metzger bei dem wir uns noch mit allen möglichen, leckeren Sachen eindecken :-) .
(Hiermit noch einmal herzlichen Dank an Peter und seine Mitarbeiter für die tolle, unkomplizierte Hilfe !!!!)
Am nächsten Tag, nach dem Abschied von Peter, fahren wir zu einem bewachtem Parkplatz an einem Einkaufszentrum an dem wir die nächsten Tage stehen bleiben werden um von dort Bogota zu besichtigen:
Die Innenstadt von Bogota ist nicht besonders interessant aber in Kolumbien wird sehr viel Leder verarbeitet und es werden ausgezeichnete Schuhe hergestellt. Mit diesem Wissen verbringen wir schon einmal einen halben Tag in der Stadt um Günther neue Schuhe für die Hochzeit von Julia und Felix zu kaufen :-) .
An unserem zweiten Tag in der Innenstadt bekommen wir einen Anruf von Manfred, Peters Freund, er lädt uns für den Abend zu sich ein.
Am 08.03. führt unsere Reise weiter nach: