©2016 Ilka Weingärtner
Die Abwicklung bei der Ankunft in Cancun verlief, aufgrund mehrerer gelandeten Maschinen, so chaotisch das wir Martin, der uns abholen wollte verpassten :-(. Er vermutete wir wären gar nicht geflogen und hätten unseren Aufenthalt auf Kuba spontan verlängert. So mussten wir ein Taxi organisieren, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Am Flughafen gib es nur ein Taxiunternehmen welches natürlich entsprechend teuer ist. Die ansonsten in großer Anzahl vorhandenen Taxis dürfen am Flughafen keine Gäste mitnehmen so das man auf das eine Unternehmen angewiesen ist! Nach den Preisverhandlungen hatten sie es nicht besonders eilig uns tatsächlich zu transportieren, so verbrachten wir eine weitere Stunde am Flughafen bevor es endlich nach Hause ging.
Hier ging alles weiter wie vor unserer Reise nach Kuba nur das die Temperaturen endlich etwas angenehmer waren und Martin und Familie weniger Zeit für uns hatten weil ihre Ferienwohnungen fast fertig waren und noch dekoriert werden mussten damit sie zur Saison, über Weihnachten, bezugsfähig sein würden. Ich bekam meine Zahnkrone eingesetzt und wir entschieden die Batterien noch so lange an Bord zu lassen bis sie wirklich den Geist aufgeben.
Es wurde noch einmal gemeinsam gekocht und viel eingekauft bevor wir uns am 14.12. auf den Weg an den Karibikstrand machten um dort Weihnachten und Silvester zu verbringen.
Die berühmte Hotelmeile der Cancun vorgelagerten Insel beeindruckte uns nicht, höchstens durch die für Mexiko ungewöhnliche Ordentlich- und Sauberkeit :-). An ein paar Stellen kann man sich allerdings die ursprüngliche Schönheit der Landschaft vorstellen:
Für Camper, die ersten die diese Küste ursprünglich bereisten, ist es allerdings mittlerweile schwierig noch einen Platz am Strand zu finden. Es gibt generell nur noch wenige öffentliche Zugänge zum Strand, die meisten Grundstücke sind in Privatbesitz und das Betreten ist nicht erlaubt, selbst wenn noch kein Gebäude steht. Die Stellplätze die es noch gibt sind entsprechend teuer oder ohne Infrastruktur. Glücklicherweise gibt es noch Mundo Chalio in Xpu-Ha und Vera und Dirk das deutsche Paar das den Platz leitet.
Hier verbringen wir die Feiertage in internationaler Gesellschaft, einem Paar aus Quebec, Kanada, einer Großfamilie und ein Singel aus den USA, zwei Frauen aus Südafrika und einer Menge deutschstämmiger :-).
Die erste Überraschung erfolgt direkt in den ersten Tagen als Dirk zu uns kommt und fragt ob alles klar sei und wir irgendwelche Wünsche haben. Günther antwortet, „alles klar aber ein paar Brezeln wären schön“ ;-). Auf die Antwort waren wir nicht gefasst, „kein Problem, ich rufe unseren deutschen Bäcker an und frage ob er auch Brezeln hat“. Gesagt, getan und am nächsten Tag, Donnerstag mittag, bekommen wir, wie die nächsten Wochen auch, deutsche Backwaren frei Haus geliefert:
Mit mitgebrachten Getränken und vorbestellten Speisen von der Strandbar, Gitarrenmusik, Gesang, Geschenken und Spielen feiern wir gemeinsam, bei Vollmond Weihnachten am Strand:
Die ersten Teile essen wir immer schon direkt nach dem Einkauf :-).
Am Abend gibt es Brezeln, Käse und Rotwein, wie zu Hause in Deutschland.
Gut das wir eine Tiefkühlbox haben damit ist auch die Versorgung für die Wochen nach Xpu-Ha gesichert ;-).
„Zwischen den Tagen“ gibt es ein weiteres kulinarisches Ereignis, der Besuch in Manne`s Biergarten in Playa del Carmen.
Manne stammt ursprünglich aus Berlin und lebt schon seit vielen Jahren hier. Hier gibt es typisch, deutsche Küche mit selbstgemachten Rotkohl, Spätzle, Sauerkraut und vieles mehr. Eine Haxe versorgt problemlos vier Personen oder, wie bei uns, zwei Personen drei Tage lang ;-).:
Es hört sich nicht nur so an als ob wir viel ans Essen denken, es ist tatsächlich so :-). Jeder der schon einmal länger im Ausland war weiß wie einem Brot, Wurst, Käse und deutsche Gerichte fehlen können. Einiges können wir selber machen aber eben nicht alles.
Silvester stellen Vera und Dirk ihre „Terrasse“ zur Verfügung auf der wir, in etwas anderer Zusammensetzung, den Jahresübergang mit selbstgemachten Speisen feiern:
Auch die nächsten Tage, die ersten in 2016, vergehen wie im Flug:
Nach den Reparaturen an Sigrids Wohnwagen lädt sie uns zu einem Ausflug nach Puerto Aventuras ein. Der Ort ist künstlich entstanden und eine geschlossene, bewachte Feriensiedlung hauptsächlich für Amerikaner mit Kanälen, Yachthäfen, Golfplätzen, Apartments, Hotels, Restaurants, Ärzten, Geschäften und Freizeitangeboten. Wir sind wegen der Manatees, Seehunden, Delfinen und Fischen hier:
Wir fühlen uns wohl hier, mögen die Gesellschaft und wollen noch einmal mit allen Essen gehen, somit verlängern wir den Aufenthalt noch bis zum 24.01.:
Ende 2013 habe ich die letzte Karten - Gesamtübersicht unserer Reise eingefügt, 2014 habe ich das leider vergessen :-(. Aber mit dem Jahresübergang 2015 - 2016 gibt es wieder ein Bild unserer Weltkarte mit Kennzeichnung der gefahrenen Strecke:
So schön sieht die Anlage natürlich nicht mehr aus. Wie immer handelt es sich mittlerweile um , mehr oder weniger schön geschichtete „Haufen Steine“ aber die Geschichte und insbesondere die Lage ist sehr interessant.
Wie immer nach so langer Zeit an einem Ort fällt mir das Weiterfahren schwer, trotz des nächsten interessanten Zieles, die Maya Ruinen von Tulum. Leider beschädigen wir uns dann auch noch den Beifahrerspiegel beim Einparken zum Übernachten auf einem Hotelparkplatz in der Nähe des Einganges zu den Ruinen :-(.
Am nächsten Morgen besuchen wir, wie von allen empfohlen, sehr früh die Ruinen und haben sie tatsächlich fast für uns alleine:
Als wir gegen 10:00 Uhr morgens die Ruinen verlassen kommt uns eine nicht endende Schlange Besucher entgegen. Damit werden die Aussagen aller bestätigt die uns darauf hingewiesen haben Tulum direkt mit Öffnung der Anlage zu besuchen!!!
Anstatt in der Schlange zu stehen machen wir uns lieber auf den Weg nach Bacalar ;-). Der kleine Ort mit dem gleichnamigen See ist super schön, so das wir `mal wieder länger bleiben als vorher gedacht ;-):
Tja und dann erwischt uns doch tatsächlich Karneval, ganz unverhofft, beim Abendessen ;-):
Die nächste Station, Calderitas bei Chetumal, hat eigentlich nichts besonderes zu bieten außer einen schönen Stellplatz direkt am Wasser und nahe der Grenze von Belize. In der Zeit waren außerdem zwei deutsche Pärchen mehr auf dem Stellplatz so das für Unterhaltung gesorgt war ;-).
Nach fast 14 Monaten in Mexiko fällt uns der Abschied schwer :-(. Das Leben in dem Land ist für uns selbstverständlich geworden. Wir haben fast nur freundliche Mexikaner getroffen und uns sehr wohl gefühlt, trotz aller Warnungen der Menschen aus den USA und dem daraus resultierendem Unwohlsein am Anfang der Reise durch dieses schöne Land.
Ja, es gibt bittere Armut, Kriminalität, insbesondere in Verbindung mit Drogengeschäften, Korruption und Probleme mit der Müllentsorgung, trotzdem ist es ein faszinierendes Land.
Mexiko hat nicht nur Strände, Drogen und Mayaruinen zu bieten! Das Land hat eine sehr interessante und komplexe Geschichte, von Völkern wie z.B. der Olmeken, Tolteken, Azteken, Mixteken, Mayas und den spanischen Invasoren geschrieben.
Die vorspanischen Völker hinterließen Ihre Bauten, Handwerksgegenstände und Schriften, die uns einen kleinen Einblick in ihre Kultur gaben. Überall trafen wir auch auf die Geschichte der spanischen Einwanderung mit den Herz zerreissenden Morden und Quälereien an der indigenen Bevölkerung und der damit einhergehenden Gründungen solch schöner Städte wie Oaxaca, San Cristobal usw.. Durch die Vermischung von indigenen Menschen und Spaniern entstand eine neue Bevölkerungsgruppe mit eigenen Traditionen und Bräuchen. Die Wandgemälde (Murales) in und an öffentlichen Gebäuden im ganzen Land erzählen diese Geschichte, auch der Kriege und Revolutionen die letztendlich zu der Entstehung des heutigen Mexikos beitrugen.
Ein Hinweis auf die Menge der unterschiedlichen Volksstämme und ihrer Bräuche und Traditionen geben die ca. 60 Sprachen die in Mexiko, zusätzlich zu der Amtssprache Spanisch, gesprochen werden!
Mit diesen Gedanken verlassen wir am 15.02.2016 Mexiko mit einem lachendem und einem weinendem Auge.
An der Grenze bekommen wir je einen Ausreisestempel in unsere Pässe und werden nach dem Beleg für die Einreisesteuer gefragt. Diese hätten wir bei der Einreise aus Kuba bezahlen müssen. Bei Flügen aus Deutschland ist sie im Ticketpreis enthalten. Ob dies auch bei Flügen aus Kuba der Fall ist wissen wir nicht!? Jedenfalls haben wir keinen Beleg!!!
Ich versuche dem Beamten in gebrochenem Mexikanisch die Situation begreiflich zu machen. Letztendlich läßt er uns freundlich, ohne Beleg aber mit dem Hinweis das nächste Mal bitte einen Beleg vorzuweisen das Land verlassen :-) !
Am 07.02.16 wurde auch hier Karneval gefeiert. Der Stadt entsprechend größer als in Bacalar, mit mehr Gruppen und fantasievolleren Kostümen beim Umzug. Eine Gruppe aus Belize, unserem nächsten Länderziel war auch dabei: