©2016 Ilka Weingärtner
Zu den nächsten Ruinen, nach Bonampak, ist es nicht weit. Wir fahren noch am selben Tag, nach der Bootstour, zu den Lacadonden, den hier ansässigen Indigenas um dort zu übernachten und am nächsten Tag die Wandgemälde von Bonampak zu besichtigen. Damit die Gemeinde etwas daran verdient muß ein Taxi bis zum Eingang der Ausgrabungsstätte genommen werden. Außerdem fallen Straßengebühren von 40 bis 50 MXN an jedem Abzweig zu einem Dorf an!
Wir bleiben noch zwei weitere Tage in der Gegend, machen einen Spaziergang zu Wasserfällen und genießen die Abkühlungen in den Flüssen.
Die von uns gefahrene Strecke, an der Grenze von Guatemala entlang, nach Palenque hat uns super gefallen und können wir nur weiter empfehlen.
In Palenque übernachten wir auf dem Campingplatz vom Mayabell, ein wirklich schöner Platz, mitten im Dschungel, nahe der Ruinen, mit Pool, netten Mitarbeitern und Brüllaffen:
Eigentlich haben wir gedacht das wir irgendwann die Nase voll von Ruinen haben aber bisher waren alle Stätten wirklich sehenswert und so unterschiedlich das es uns nie langweilig wurde. So besuchten wir natürlich auch die in Palenque, zumal sie einen solchen Bekanntheitsgrad hat das sie schon zum Pflichtprogramm einer Mexikoreise gehört :-) :
Wir verbrachten ein paar schöne Tage auf dem Campingplatz und liefen zweimal zu Don Mucho`s, einem beliebten Treffpunkt von Reisenden mit super Pizza, direkt vor dem Eingang zu dem Nationalpark Palenque mit der Ruine.
Ein Nachmittag saßen wir in unserem Häuschen ;-), als wir ein lautes Krachen hörten. Ein Blick aus dem Fenster zeigte uns einen umgestürzten Urwaldriesen der mit seiner Krone direkt im Pool gelandet war. Zum Glück ist niemand zu Schaden kommen außer die Baumbewohner die mit großem Geschrei im Dschungel verschwanden.
Campeche wurde 1540 von Francisco de Montejo gegründet und war über Jahrhunderte die reichste Stadt der Halbinsel, was das Interesse der Piraten erklärt :-). Die allerdings wurden mit Hilfe der 1704 fertiggestellten Stadtmauer endgültig ausgeschlossen und dienen nur noch als Hauptfiguren in diversen Abenteuerromanen ;-).
Der moderne Teil der Stadt ist, trotz schöner Uferpromenade nicht besonders interessant aber wir bekamen in der modernen Touristeninformation, ganz untypisch für Mexiko, eine wirklich schön aufgebaute Brochüre über die ganze Yukatan Halbinsel, mit Übersichtskarte, Stadtplänen, Veranstaltungskalender, Tourvorschlägen und anderen Informationen zu Sehenswertem in spanischer und englischer Sprache:
Mit Edzna und Uxmal standen weitere Maya Ruinen auf unserer Besichtigungsliste.
Da wir bei Edzna nicht übernachten durften fuhren wir am 19.10.15 direkt weiter nach Uxmal, mit dem Vorteil die Abendveranstaltung erleben zu können. Hier ist das Übernachten auf dem Parkplatz vor dem Gate erlaubt .
Kostet, ohne jeden Service, 131 MXN pro Nacht. Immerhin kann man das Wifi von dem gegenüberliegenden Hotel abgreifen.
Mit Campeche, in dem gleichnamigen Bundesstaat erreichten wir am 15.10.15 die Yukatan Halbinsel, auf der man zu der Jahreszeit nicht wirklich sein möchte! Das Ende der Regenzeit nahte zwar aber es war immer noch heiß und schwül.
Nachdem uns der bekannte Club Nautico außerhalb der Stadt nicht aufnehmen wollte und der kleine Campingplatz in der Stadt nicht mehr betrieben wird übernachteten wir an dem Hotel des Kin Ha Balneario mit dem Vorteilen einer guten Internet- und Busverbindung, zudem gibt es einen Pool, Wasser und Strom. Allerdings steht man dafür fast an der Straße, Toiletten sind an der Rezeption und es gibt nur eine Dusche in der Männertoilette.
Während unseres Besuches in der Stadt hing der Himmel voller Wolken, so das es nicht ganz so heiß war. Dafür viel die Abendveranstaltung auf dem Zócalo, in der Stadt buchstäblich ins Wasser weil es wie aus Kübeln regnete :-(.
Unsere Route über die Yukatan Halbinsel (Quelle: Ediciones Independencia)
Von der Geschichte Uxmals haben wir bei der Abendshow nicht viel verstanden, dafür reicht mein Spanisch noch lange nicht aus :-( aber es war trotzdem ein schönes Erlebnis (172 MXN für 2 Pers.).
Am nächsten Tag nahmen wir uns viel Zeit für die Besichtigung der ganzen Stätte (412 MXN für 2 Pers.):
Danach wollten wir eigentlich Merida besuchen, doch nach dem Abend und der Nacht auf dem Campingplatz hatten wir von Merida genug. Zu der Zeit machte sie nämlich ihrem Ruf, die heißeste Stadt der Halbinsel zu sein, alle Ehre und wir hatten keine Lust auf eine heiße Stadtbesichtigung :-). So machten wir uns kurzentschlossen auf den Weg zum Golf, nach Chelem, von dem Ort wussten wir das es dort einen Platz zum Übernachten gibt.
Es war genau die richtige Entscheidung, die Temperaturen waren dort deutlich angenehmer. Ansonsten hat Chelem nicht viel zu bieten außer Hotels, Wochenendhäuser, - apartments und Restaurants mit Meeresgetier ;-):
Der Nachbarort, Puerto Progresso, hat dazu noch einen öffentlichen Strand, einige Souvenirläden und den längsten Hafenanleger Mexikos, er ist 7 Km lang:
Der Anfang des Anlegers in der Stadt.
Am Ende wird ge- und entladen.
Und hier, fast die gesamte Länge auf einen Blick ;-) :
Auf der Suche nach einem netten Plätzchen, direkt am Strand, zum Übernachten fuhren wir weiter entlang der Küste. Einen schönen Stellplatz haben wir nicht gefunden aber dafür Flamingos:
Letztendlich verließen wir bei Dzilam de Bravo die Küstenstraße und fuhren zu dem netten Ort Izamal, wo Harald die Hacienda Santa Domingo, http://www.izamalhotel.com, mit Hotelzimmern, Pool, Restaurant, Bar und ein paar Plätzen für Durchreisende, wie uns, besitzt. Hier gefiel es uns so gut das wir gleich eine gute Woche blieben.
Während Merida weißes Merida genannt wird handelt es sich bei Izamal, sehr zu meinem Vergnügen ;-), um die „gelbe Stadt“.
Woher der Name kommt sollte auf den Fotos unschwer zu erkennen sein ;-):
Bevor wir Chichén Itzá in Angriff nahmen machten wir uns noch einen schönen Tag und eine ruhige Nacht in und an der Cenote Yokdzonot. Cenoten sind natürliche, unterirdische Wasserreservoirs. Bei einigen ist die Decke ganz oder z.T. eingestürzt, damit ergeben sie sehr erfrischende Bademöglichkeiten die gerne genutzt werden.
Von der Cenote war es nicht mehr weit nach Chichén Itzá, eine der bekanntesten Ausgrabungstetten in Yukatan. Dadurch waren wir früh morgens da um nicht mit den Besuchermassen in die Anlage stürmen zu müssen. Trotzdem standen schon einige Besucher vor der Kasse als wir ankamen und warteten auf das Öffnen derselben.
Beim Kauf des Tickets fragten wir direkt nach ob wir auch die Abendveranstaltung reservieren könnten. Man erklärte uns das wir dazu in das Büro um die Ecke müssten, dort bekämen wir entsprechende Unterlagen. Gesagt getan, wir mussten noch ein wenig warten weil noch geputzt wurde aber dann bekamen wir einen Gutschein, eine Einladung zu der kostenlosen Sound & Light Show am Abend. Allerdings wurde uns gesagt das wir damit die Tickets online anfordern müssen!!!!?????
Na toll, normalerweise machen das die Hotels oder Busagenturen für einen wenn man dort übernachtet bzw. eine Tour zur Abendveranstaltung bucht. Da wir jedoch mit beidem nicht dienen konnten mussten wir noch überlegen wie wir trotzdem in die Show kommen.
Aber erst einmal schauten wir uns die Ruinen an um die Zeit bis zur Ankunft der ersten Busse und der damit einhergehenden Besucherscharen ausnutzen zu können:
Das besondere der Pyramide von Kukulcán ist das sie den Mayakalender darstellt. Die vier Treppenaufgänge haben je 91 Stufen, zusammen also 364. Zählt man die oberste Plattform hinzu ergeben sich 365 Stufen = Anzahl der Tage in einem Jahr.
Die neun Ebenen werden durch die Treppen in je vier Teile zerteilt und ergeben somit 18 Terrassen die für die 18 Monate im Mayakalender stehen!
Nach der Besichtigung setzten wir uns in das Restaurant, aßen etwas um das Wifi nutzen zu können um wiederrum unsere Tickets für die Licht-und Tonschau, „Noches de Kukulcán“, zu bestellen. Mit dem Code auf dem Gutschein konnten wir tatsächlich zwei Plätze online reservieren. Da wir keinen Drucker dabei haben ging ich mit unserem Tablet zum Schalter und zeigte der Dame die Reservierung um die Eintrittskarten zu erhalten.
Also, alles kein Problem, wenn man weiß wie es funktioniert ;-).
Die Show erzählt die Geschichte von Chichen Itzá und startet mit dem Lebensbaum, dem heiligen Ceiba, der immer grüner wird während sich Kukulcán, die gefiederte Schlangen an ihm hoch schlängelt. Im Hintergrund erscheint dazu die Pyramide, ebenfalls mit Schlangen und geopferten Menschenschädeln beschienen. Die Bilder danach zeigen die Errungenschaften, das Observatorium, die Sternenkunde, die Schriftzeichen und das Kunsthandwerk mit Darstellung von Mais, Schlangen und Jaguaren. Dann folgt die Erklärung des Kalenders anhand der Pyramide des Kukulcán und die dafür nötige Überbauung der alten Pyramide. Auch die hier wichtigste Gottheit, Chaac, der Gott des Regens und der Fruchtbarkeit, dem auch Menschen geopfert wurden wird dargestellt. Natürlich hat auch das Ballspiel seinen Platz in der Show. Mit der roten Pyramide startet die Darstellung des Verfalls Chichen Itzás durch Brand, Regen, Verwitterung und der Überwucherung durch Pflanzen. Übrig bleiben nur die Traditionen bis die Restaurierung der Pyramide erfolgt ist und sie im alten Glanz erstrahlt.
Bei Vallalodid besuchen wir die Cenote Suyun und bleiben zwei Nächte:
In der zweiten Nacht werden wir durch einen Alarm unseres Kühlschrankes geweckt. Unterspannung seitens der Batterie wird angezeigt!!! Nanu, was ist los? Wir hatten doch gerade noch 250 AH und jetzt sollen es nur noch 150 AH sein???
Des Rätselslösung sind zwei fast trockene Batteriezelle, wie sich später herausstellt, sie wurden scheinbar durch unser Befüllungssystem nicht richtig aufgefüllt :-(.
Gut das wir am nächsten Tag weiter nach Cancun fahren um Martin und Familie zu besuchen. Er hatte uns schon vor einigen Monaten eingeladen ihn und seine Familie besuchen zu kommen. Da müssen wir uns scheinbar, zusätzlich zu dem `mal wieder undichten Edelstahlbehälter unseres Boilers, um neue Batterien kümmern :-(.
Die ersten 12 Tage in Cancun vergehen wie im Flug. Natürlich wird viel geredet, wir organisieren unsere Reise nach Kuba, Martin läßt unseren Boiler schweißen, ich gehe zum Zahnarzt um mir eine neue Krone machen zu lassen, wir suchen gemeinsam nach Batterielieferanten in Mexiko und ich schreibe Trojan dem Hersteller unserer Batterien und schildere unser Problem. Der Vertreter für den mittel- und südamerikanischen Raum ist sehr hilfsbereit, gemeinsam versuchen wir die geschädigten Batterien durch Laden und Synchronisieren wieder aufzubauen. Bei der einen Batterie gelingt es uns, bei der zweiten leider nicht komplett. Die Entscheidung was wir mit den Batterien tun verlegen wir auf die Zeit nach unserer Kubareise.
Es ist noch Anfang bis Mitte November und trotz dem Start der Regensaison sehr heiß. Wir sind froh das wir, Dank dem Nachtwächter in dem Wohngebiet, nachts alle Fenster auflassen und bei Martin duschen können.
Hiermit vielen herzlichen Dank an Martin und seine Familie für die Unterstützung und die schöne, gemeinsame Zeit :-).
Mit der Reise nach Kuba „schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe“, wir besuchen Kuba bevor die Amerikaner wieder einfallen ;-) und wir bekommen bei der Rückkehr neue Aufenthaltsgenehmigungen für Mexiko :-). Im Gegensatz zu unserem Dicken, der 10 Jahre im Land bleiben darf, müssen wir unsere Aufenthaltsgenehmigungen alle sechs Monate verlängern oder Aus- und wieder Einreisen.
Auf eine Rundreise haben wir keine Lust so das wir uns entschließen zwei Wochen in Havanna zu bleiben: