©2015 Ilka Weingärtner
Da wir nach unserer Rückkehr nach Mexiko noch erreichbar bleiben wollten bzw. mussten fuhren wir, nach den Reparaturen an unserem Dicken bei MAN in Queretaro, zurück nach San Miguel de Allende und trafen alte und neue Bekannte ;-) :
So vergingen schon wieder eine Woche nach der anderen. Nach der ersten Woche trafen Barbara und Uwe wieder ein die Ihr Fahrzeug abholten um weiter in die USA zu reisen. Eine weitere Woche später waren auch Joachim und Bärbel von ihrem Deutschlandaufenthalt zurück und nachdem drei Wochen vergangen waren fiel uns wieder ein das die vierte Woche auf dem Campingplatz umsonst ist, also blieben wir „Schwaben“ auch diese noch in San Miguel ;-).
Um so schwerer fiel uns dann der Abschied, wir fühlten uns mittlerweile schon wie zu Hause. Aber es gibt ja noch so viel zu sehen auf der Welt :-)…… Z.B. die Grutas Tolantongo. Bevor wir da ankamen machten wir noch einen Schlenker zu dem Park „Los Arcos“, dort gibt es einen Teil eines alten Aquäduktes zu sehen:
Nach einer Nacht an der letzten Pemex Tankstelle vor den Grutten erreichten wir am 22.07.15 Tolantongo:
Bevor wir weiter über Tula nach Tepozotlán fuhren, um von dort für einige Tage einen Ausflug nach Mexiko Stadt zu unternehmen, machten wir noch einen Abstecher nach Huasca mit seinen fünfeckigen Basaltsäulen:
In Tula begegneten wir zum ersten Mal einer der alten Zivilisationen Mexikos und angrenzenden Ländern, den Tolteken, von denen die Azteken behaupteten das sie ihre königlichen Vorfahren waren. Die Stadt hatte ihre beste Zeit zwischen 900 bis 1150 nach Christus, als hier bis zu 35.000 Menschen lebten. Anfang des 13. Jhd. wurde sie verlassen.
Nach den Tolteken vollführten wir einen Zeitsprung in das 16. Jahrhundert, zu den Spaniern nach Tepotzotlán. Die Stadt ist bekannt für seine wirklich außergewöhnliche Kirche, aber auch der Ort ist nett. Wir blieben fünf Tage auf Pepe`s R.V. Park bevor wir uns mit dem Taxi nach Mexiko Stadt bringen ließen.
Vom 02.08. bis zum 06.08.15 besuchten wir Mexiko Stadt.
Wir übernachteten in dem, für das Preis - Leistungsverhältnis empfehlenswerten Palace Hotel, in der Ignacio Ramirez, Nr. 7, www.palace-hotel.com.mx, direkt am Revolutionsplatz (564,- MXN pro Übernachtung ohne Frühstück, bei Barzahlung). Die Zimmer sind sauber und gepflegt, allerdings ohne Klimaanlage. Bei Bedarf kann man sich einen Standventilator bringen lassen. Man sollte auf alle Fälle kein Zimmer mit Blick auf die Straße nehmen, die Geräuschkulisse lässt einen nicht schlafen. Das Personal ist wirklich sehr freundlich und hilfsbereit.
Für uns ist Mexiko Stadt keine wirklich schöne Stadt aber sie hat doch kulturell einiges zu bieten und ein paar schöne Gegenden.
Abgesehen von den bekannten Problemen Luftverschmutzung, Wasserversorgung und Zuzug sind die Fundamente der alten, spanischen Gebäuden nicht für den Boden ausgelegt. Wir vermuten das dies ein Grund für viele leer stehende alte Gebäude ist. Die Stadt wurde auf den Resten der aztekischen Stadt Tenochtitlan gebaut, die von den Spaniern zerstört wurde und auf einer Insel des Texcoco-Sees entstanden ist.
Die Azteken wurden seßhaft und bauten ihre Hauptstadt an jenem Ort an dem sie der Vorhersehung nach den Adler mit einer Schlange im Schnabel auf einem Kaktus sichteten. Da dies auf dieser Insel im Texcoco See geschah steht Mexiko Stadt Heute zum großen Teil auf einem ehemaligen See mit dem Problem das zumindestens die alten Gebäude langsam in den Boden einsinken.
Die Azteken bauten Dammwege die ihre Insel mit dem Festland verbanden und einen Damm als Schutz vor Überschwemmungen. Außerdem bauten sie Obst und Gemüse auf Flößen auf dem See an. Diese Flöße sind natürlich schon lange keine mehr sondern schon lange am Seegrund festgewachsen und bilden Inseln bzw. Festland in einem Kanalsystem. Da Montags die Museen in Mexiko geschlossen haben machten wir einen Ausflug mit der Metro und dem Zug nach Xochimilco, diesen „schwimmenden Gärten“:
Wir können diesen Ausflug nicht empfehlen, schon gar nicht am Wochenende, wenn viele Mexikaner hier herauskommen und man wahrscheinlich von Boot zu Boot laufen anstatt mit dem Boot fahren kann :-(.
Ganz im Gegensatz zu dem Anthropologischem Museum, welches wir am Dienstag danach besuchten und sehr interessant fanden auch wenn wir nicht gut vorbereitet waren:
Bei wirklichem Interesse an allen Ausstellungen sollte man mindestens einen ganzen Tag für das Museum einplanen! Wenn man es entspannt besuchen möchte zwei Tage oder es eben auf die Säle beschränken die einen besonders interessieren.
Unser letzter Ausflug galt dem Chapultepec Park mit dem gleichnamigen Schloß, die Residenz des habsburgischen, mexikanischen Kaisers Maximilian und seiner Frau von 1863 bis 1867. Bis 1940 auch der Amtssitz der mexikanischen Präsidenten:
Wir verbrachten noch eine Nacht in Tepotzotlàn bevor wir nach Teotihuacan aufbrachen. Hier verbrachten wir ein paar ruhige Tage bei Mina auf dem Trailer Park und besuchten natürlich die riesige Ruinenanlage:
Bis Heute ist es unklar wer Teotihuacan (aztekisch: die Stadt der Götter) gebaut hat, eine Zeitlang glaubte man es seien die Tolteken gewesen aber die kamen erst 200 Jahre nach dem Verlassen der Stadt an die Macht. Entstanden ist sie zwischen 200 v. Chr. und 600 n. Chr., im 8. Jh. wurde sie aus unbekannten Gründen zerstört und verlassen.
Als sich die Azteken um 1250 auf der Insel im Texoco See niederließen war die Stadt schon lange verlassen. Eine ihrer Legenden sagt das ihre Vorfahren hier zu Göttern wurden und sich hier geopfert haben um die Zeit der fünften Sonne (Welt) anzustoßen. Dazu opferten sich zwei Götter um zu der Sonne zu werden, einer wurde zum Mond und andere zu Sternen. Mit der Opferung Quetzalcoátl war genug Kraft geschaffen um alles in Bewegung zu setzen und somit die Zeit der fünften Sonne und damit die Zeit der Azteken zu starten.
Die astronomischen Zusammenhänge spielten für die Völker Mesoamerikas (wie auch anderen Völkern :-) ) eine große Rolle. Die Sonnenpyramide ist z.B. so angelegt das die Sonne am Tag der Sommersonnenwende genau gegenüber der Vorderseite untergeht!
Es blieb kulturell, wir fuhren um Mexiko Stadt herum nach Cholula, die Nachbarstadt von Puebla. Hier gibt oder gab es noch einen Campingplatz der es einem ermöglicht Puebla mit dem Bus zu besuchen.
Aber auch Cholula ist interessant. Von einer der größten Pyramiden der Welt ist zwar nicht mehr viel zu sehen, sie gleicht eher einem Erdhügel, aber das ist es was den Charme ausmacht. Auf dem „Berg“ steht der Templo de Nuestra Senora de los Remedios und demonstriert ein Problem in Mexiko. Die Spanier hatten nichts besseres zu tun als viele Tempelanlagen der Einheimischen zu zerstören und ihre Kirchen und Paläste darauf zu bauen, meistens noch mit den Steinen der alten Gebäuden. Das hat zur Folge das sich die Mexikaner Heute entscheiden müssen was ihnen wichtiger ist zu erhalten bzw. zu restaurieren!
Hier ist der Spagat ganz gut gelungen:
Puebla, hier hat VW das größte Werk des Unternehmen. Ca. 200.000 Menschen arbeiten in dem Werk und in den Zulieferbetrieben:
Die Vulkane Popocatépetl (rauchender Berg) und Iztaccíhuatl (weiße Frau) am 14.08.15 um 7:20 Uhr:
Die wollten wir uns natürlich näher ansehen, also nichts wie in den „Parque Nacional Iztaccíhuatl Popocatépetl Zoquiapan“ (ein echter Zungenbrecher ;-) ). Heute wollen wir nur weiter bis zum Besucherzentrum auf ca. 3.700 m und dort übernachten um uns langsam an die Höhe zu gewöhnen. Da wir jetzt schon seit zwei Monaten auf ca. 2.000 Höhenmeter unterwegs sind sollte der Sprung für die erste Nacht i.O. sein.
Nach einer ruhigen, problemlosen Nacht überwanden wir die nächsten 3- bis 400 Höhenmeter:
Auch diese Nacht war ruhig, allerdings war mein Schlaf etwas unruhig und ich hatte morgens leichte Kopfschmerzen. Ob das etwas mit der Höhe zu tun hatte?
Trotzdem standen wir früh auf um den ganzen Tag für die Wanderung Zeit zu haben.
Auch wenn wir die Wanderung früher als geplant abgebrochen haben war der Ausflug für uns ein Erfolg. Wir wollten nämlich herausfinden wie wir mit diesen Höhenlagen zurecht kommen weil wir in Südamerika öfter und wahrscheinlich auch länger auf solchen Höhen verbringen werden. Nach einer weiteren Nacht fuhren wir wieder zurück nach Cholula:
Auch ein Nationalpark ist in Mexiko keine Garantie für saubere Landschaft :-(.
Der etwas holprige Weg Richtung Cholula ;-).
Nach einer weiteren Nacht in Cholula machten wir uns auf den weiten Weg nach Oaxaca, besser gesagt erst einmal nach Santa Maria del Tule wo Calvin und seine Frau einen kleinen Stellplatz für Globetrotter betreiben. 360 Km Strecke hören sich nicht nach viel an aber bei nur 70 Km/ h sind es immerhin mehr als fünf Stunden Fahrzeit.
Unsere Strecke von Cholula bis nach San Cristobal de las Casas in Chiapas (Quelle: Ediciones Independencia)
Durch mehr oder weniger besiedelte Landschaft.
Auf perfekten Straßen durch das Hochland Mexikos.
Santa Maria Del Tule ist nicht nur durch die Nachbarschaft zu der Stadt Oaxaca, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, bekannt sondern auch für den größten Baum der Welt (?). Ausschlaggebend für die Aussage ist die Dicke des Stammes mit 11 m Durchmesser.
Mehr über Oaxaca und den weiteren Reiseverlauf findet Ihr auf der nächsten Seite:
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