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©2015 Ilka Weingärtner


USA New Mexico

Vorsichtig, der folgende Bilderblock ist echt gross :-). Aber was sollen wir machen? Yellowstone ist einzigartig und die Auswahl der Bilder ist uns noch schwerer gefallen als bisher!

Das ist im übrigen ein generelles Problem! Landschaften lassen sich wirklich schwer auf eine händelbare Datengrösse herunter skalieren. Wir hoffen trotzdem einen Eindruck des Gesehenen zu übermitteln!

Der eine oder andere fragt sich vielleicht warum wir Yellowstone zu dieser Jahreszeit besucht haben!?

Die Antwort ist, das wir bei unserem letzten Besuch hier, vor sechs Jahren, im Spätsommer zwei Männer getroffen haben die uns erzählt haben wie sie vor vielen Jahren den Yellowstone mit Schneeschuhen durchwandert haben. Da ist die Idee geboren Yellowstone im Winter zu besuchen und eigentlich auch länger zu bleiben.

Das zur Theorie :-)! In der Praxis ist es leider so das unser Fahrzeug, für den Winter mit entsprechender Heizung ausgestattet und gut isoliert, so gut isoliert ist das sich übernacht eine enorme Feuchtigkeit bildet. Es ist erstaunlich welche Mengen an Feuchtigkeit zwei Menschen ausatmen können :-). Dazu kommt natürlich die Feuchtigkeit von Kleidung, Schuhen und dem Kochen. Im Innenraum, an den Fenstern und der Decke kann man leicht etwas dagegen tun, indem man das Wasser abstreift und oder abwischt und natürlich lüftet. Aber in den Schränken wird es schon komplizierter, hier müsste man für eine Zwangslüftung sorgen um das Kondenswasser heraus zu bekommen. In den Schränken mit Geschirr und Kochutensilien oder Konserven gibt es zumindest keine grösseren Schäden aber in den Schränken mit Kleidung und Büchern fängt es an zu schimmeln! Dadurch macht der Aufenthalt nur noch halb so viel Spass :-).

Ausserdem schliesst der Park Anfang November für Autos und die Campingplätze ausserhalb sind auch schon geschlossen.

Tja, nicht jeder Traum lässt sich so ohne weiteres erfüllen :-(.

Durch den Grand Teton:

Grand Teton Range vom Jackson Lake aus

Grand Teton Range vom Osteingang

Der Streckenverlauf in Wyoming:

Es sind doch nicht immer nur die großen Tiere die Aufmerksamkeit erregen ;-):

Und weiter, durch Wyoming, Richtung Denver, Colorado:

In Wyoming haben wir unsere letzte Nacht in Saratoga verbracht. Ein kleiner, netter, historischer Ort mit heisser Quelle und schönem Resort mit Spa. Auf alle Fälle einen Abstecher wert, wenn man in der Nähe ist :-).

Am 03.11. erreichen wir Colorado und damit geht es wieder bergauf! Über den letzten Pass zu den Greate Plains, der Ebene in der Mitte von den USA und Kanada.

Bei Denver entschliessen wir uns kurzfristig zu einem Abstecher nach Hays, Kansas, um eine Freundin von Günther zu besuchen, die er 56 Jahre lang nicht gesehen hat!

In Kansas, früher von Bisons durchzogene Prärie, dreht sich heute alles um Landwirtschaft. Ein Wirtschaftsfaktor und wichtig für die Ernährung aber wirklich langweilig zu durchfahren :-(:

In der Gegend von Hays leben viele deutschstämmige Familien. Allerdings stammen viele dieser Familien nicht direkt aus Deutschland, sondern von der Wolga, aus Russland. Wohin sie, zwischen 1763 und 1768, aufgrund der Einladung von Katherina der Großen, ausgewandert sind. Ihnen wurde Religionsfreiheit, Befreiung vom Miliärdienst, Land und Steuerfreiheit versprochen. Es entstanden fast 200 Städte.

Aufgrund der Zurücknahme dieser Privilegien durch den Zar, um 1874, machten sich die Deutschen auf die Suche nach einer neuen Heimat. Dazu wurden fünf Männer nach Amerika geschickt um die Lebensbedingungen, das Klima, und die landwirtschaftlichen Verhältnisse zu überprüfen. Dieses Expeditionsteam erkannte die Ähnlichkeit der Greate Plains zu der Wolgaregion in Russland in der sie lebten. Somit emigrierten 1776 die ersten Wolga Deutschen in die USA, nach Hays. Die Dörfer Liebenthal, Catharina, Herzog, Pfeifer und Munjor wurden alle zu dieser Zeit gegründet. Diese Städte sind Heute in dem Ellis County, „German Capital of Kansas“, zusammengefasst.

Die Familien brachten nicht nur die Sprache und Traditionen aus Deutschland mit, sondern auch diverse russische Traditionen. So das die Matrjoschka Puppen hier als deutsche Souvenirs verkauft werden :-). Auch findet man auf den Friedhöfen viele Eisenkreuze russischer Art.

Natürlich fehlen, auf der anderen Seite, auch das Oktober- und Laternenfest nicht.

Mehr dazu findet ihr hier: www.germancapitalofkansas.com

Am 09.11.13 verlassen wir Hays und fahren Richtung Dodge City. Dabei durchqueren wir Kinsley und halten an dem Punkt genau in der Mitte der USA:

Ansonsten geht es wieder langweilig weiter:

Eine weitere Energiequelle hier, zu dem Erdöl.

Ankunft in:

Die Stadt:

1821 machte Wiliam Becknell als erster Geschäfte mit den Menschen in und um Santa Fe. Er begründete damit den Santa Fe Trail, von Franklin, Missouri nach Santa Fe, New Mexico. Ihm folgten Tausende von Planwagen mit Geschäftsleuten aus dem Osten. Um den Trail sicherer zu gestalten wurden auf dem Weg Forts gebaut. Unter anderem das Fort in Dodge City. Daraufhin gründetete sich die Stadt Dodge City 1872, fünf Meilen entfernt von dem Fort. Zum selben Zeitpunkt erreichte die Eisenbahn Dodge City. Die Stadt war eine Zwischenstation auf dem Trail von und nach Santa Fe für Händler und Bison Jäger.

Nach nur drei Jahren waren alle Bisons (ca. 3.000.000 Tiere!) getötet oder verstreut. Danach musste eine andere Einnahmequelle her. Die Büffel wurden durch Longhorns, aus Texas, ersetzt. Zwischen 1875 und 1886 wurden 5.000.000 Longhorns von Texas nach Dodge City getrieben, verkauft und als Fleischversorgung mit der Eisenbahn in die Städte des Ostens gebracht.

Die Cowboys bekamen hier, aus den Erlösen der Viehherden, ihren Lohn. Dieser wurde direkt in neue Kleider, ein Bad, Huren, Alkohol und Spiele investiert. Natürlich gab es eine Menge Gauner, so das die Stadt zu den berüchtigsten wildwest Städten überhaupt zählte. Legenden wie Bat Masterson und Wyatt Earp brachten Gesetz und Ordnung in die Stadt.

Einwohner die genug Geld hatten oder Freunde oder bekannt waren wurden auf dem Friedhof am Fort begraben. Für alle anderen wurden Löcher auf dem sogenannten Boot Hill gegraben. Der Name entstand weil man den Beerdigten die Stiefel angelassen hat :-). Die Gebeine von Boot Hill wurden 1879 verlegt und das Gebiet gehört seit dem zur Downtown.

Heute befindet sich hier das Boot Hill Museum:


Auch Heute lebt die Stadt noch von der Fleischproduktion. Hier werden im Jahr 5.000.000 Rinder gemästet und verarbeitet. Das ist ein viertel aller Rinder in den USA. In manchen Zeiten werden in der Gegend 1.000.000 Rinder gefüttert.

„Excel Corporation“ verarbeitet 6.000 Rinder am Tag. Mit „National Beef“, 4.000 Rinder am Tag, wird der Fleischbedarf von 16 Mio. Menschen für ein Jahr gedeckt!

Aus einem 1.100 Pound schwerem Tier werden 490 pound essbares Fleisch gewonnen. Aus dem Rest werden pharmazeutische Mittel, Lederwaren, Düngemittel, Kosmetika und Tierfutter hergestellt.

(Ein pound = 453 gr)


Hier noch ein paar Informationen zu den Emigranten in Kansas:

Yellowstone und Grand Teton:

Chipmunk

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