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©2016 Ilka Weingärtner


Am selben Tag erreichten wir noch Kalifornien, 28.09.2014:

Die erste Nacht in dem neuen Staat verbrachten wir zwischen Shoshone und Tecopa auf BLM Land. Der Platz wurde uns von einem Polizisten bei der Ankunft in Shoshone empfohlen. Er sagte, wenn wir wollen können wir natürlich auch Geld für das Übernachten bei dem privaten Campingplatz im Ort bezahlen ;-).

Am nächsten Morgen statteten wir dem kleinem, nettem Museum in Shoshone einen kurzen Besuch ab. Die ältere Dame darin teilte uns zu unserer Überraschung mit das wir hier auch Wifi nutzen können. Was wir natürlich auch taten :-).

Von da an ging es in das „Tal des Todes“. Das Tal war eine „beliebte“ Abkürzung in Goldrauschtagen. Nur eine Person starb wirklich in diesem Tal, das seinen Namen von dem überlebenden Begleiter erhielt. Ein großer Bereich untersteht der Verwaltung der Timbisha Shoshone Indianer, die schon seit über 500 Jahre hier leben.

Bekannt ist es Heute hauptsächlich aufgrund dem im Tal befindlichen tiefsten Punkt der westlichen Hemisphere und der großen Hitze im Sommer von über 50° C.

Das es nicht der tiefste Punkt der Welt ist lernt man bei Badwater anhand dieser Tafel:

Die Temperaturen, mit max. 38° C am Tag und deutlich weniger in der Nacht, waren auszuhalten.

Wir übernachteten bei Furnace Creek, auf dem Sunset Campingplatz und machten uns am Morgen auf dem Weg zu einer Wanderung in den Golden Canyon:

Nach einer weiteren Nacht bei Panamint Springs verliessen wir das Death Valley Richtung Westen.  Die Ostseite hatten wir ein paar Jahre vorher schon einmal besucht.

Wenn ich vor unserer Reise an Kalifornien gedacht habe hatte ich immer die Sierra Nevada, San Franzisko, das Napa Valley und so einige andere Sehenswürdigkeiten vor meinem inneren Auge. Aber wie immer im Leben gibt es auch hier zwei Seiten, das zeigen die folgenden Bilder:

Natürlich gibt es diese Art von Orten nicht nur in Kalifornien aber hier sind sie uns extrem aufgefallen weil wir vorher nur andere Bilder in Erinnerung hatten. Wir haben überall in den USA, insbesondere in ländlichen Gebieten, extrem ärmlich wirkende Anwesen gesehen, oftmals mit auf dem Grundstück verteilten Auto-, Waschmaschinen- und anderen technischen Gerätschaften der letzten drei Generation. Das ist eben auch eine Form des „american way of life“ :-(.


In Ridgecrest „stolperten“ wir über ein, für uns neues, Projekt des BLM (Bureau Of Landmanagement), die Verwaltung freilebender Pferde und Esel. Schon seit den 50iger Jahren ist das BLM dafür zuständig die Tiere in denen des BLM unterstellten Gebieten zu schützen und dafür Sorge zu tragen das es nicht zu viele werden um damit wiederrum sicher zu stellen das genug Lebensraum und Nahrung für andere freilebende Tiere zur Verfügung steht.

Dazu werden immer wieder Teile der Herden zusammengetrieben, gefangen, medizinisch untersucht und behandelt, an Menschen und Heu gewöhnt und danach zur „Adoption“ freigegeben. Bevor es dieses Programm und die entsprechenden Gesetze gab landeten viele dieser Tier unter grausamen Bedingungen beim Schlachter :-(. Wir haben uns die gefangenen Tiere in dem Auffanglager in Ridgecrest angeschaut:

Besonders die Mustangs waren sehr interessiert als wir mit unserem Dicken neben ihrem Gatter hielten und kamen sofort neugierig angelaufen.


Wir fuhren weiter durch die Wüste Richtung der Sierra Nevada und dem Sequoia National Monument:

Was für eine Wohltat für das Auge, endlich wieder „richtiges“ Grün :-):

Hier waren wir auf dem Weg durch das Sequoia National Monument, natürlich stoppten wir am:

Und um was es hier geht lässt der Name doch wohl schon erahnen. Eine Aufgabe für die Leser, wo ist Günther? ;-)

Wir standen wieder einmal ehrfürchtig vor diesen alten Giganten, die so viel zu erzählen hätten wenn sie könnten.

Von hier aus wäre es, lt. Ranger, am Besten wir fahren zurück und über die Hauptstraßen zum Sequoia N.P. Aber wir wußten es natürlich `mal wieder, vermeintlich besser und fuhren weiter über die Straße 190. Das bedeutet 40 Meilen sehr kurvenreiche Strecke, von über 2.100 Höhenmeter herunter bis auf ca. 200 m!  Es ist eine wirklich schöne Strecke aber sehr anstrengend zu fahren.

Die Tage danach verbrachten wir auf einem sehr schönen Campingplatz mit Pool, direkt am Fluss und mit netter Managerin, dem Kaweah Resort in Three River. Die Zeit nutzten wir nicht nur zum Relaxen sondern auch um unsere Heizung wieder zu reparieren. D.h. eigentlich war gar keine Reparatur nötig sondern nur ein Löschen des Fehlerspeichers der Heizung, was dazu führte das sie entsperrt wurde und danach wieder einwandfrei lief :-). Auf die Idee sind wir gekommen nachdem wir ein paar Unterlagen von Eberspächer per e-mail erhalten hatten in denen die Software- Diagnosemöglichkeiten näher beschrieben waren. Aus den allgemeinen Bedienungsanleitungen ging die Lösung leider nicht hervor :-(. Wir vermuten das sich die Heizung gesperrt hat als wir die Batterien für die Einlagerung des Fahrzeuges in Florida abgeklemmt haben.

Nachdem wir dieses Problem gelöst hatten waren wir leider nicht lange sehr glücklich weil Günther Feuchtigkeit unter dem Waschbecken gefunden hat, die aus dem Boiler kam. Also gab es einen weiteren arbeitsreichen Tag, an dem er den Boiler ausbaute, das Loch suchte, mit einem speziellen Metallknetkleber verschloss und wieder einbaute. Zur „Belohnung“ schenkte uns die Managerin des Platzes Trinkwasser und eine Ermäßigung für die nächste Übernachtung :-), da wir unser Wassersytem erst wieder einen Tag später in Betrieb nehmen konnten, nachdem der Kleber ausreichend getrocknet war.

So gibt es immer wieder irgendetwas zu tun, mit dem man natürlich nicht rechnet. Insbesondere da uns sowohl zu der Heizung wie auch zum Eldena Boiler immer alle, die diese Geräte verbauen und / oder nutzen gesagt haben das es damit keine Probleme gibt! Bei uns ist eben alles etwas anders, wir sind auch scheinbar die einzigen deren Wasserpumpe nach ein oder zwei Wochen Nutzung, bei der ersten Testfahrt mit dem Fahrzeug in Marokko defekt war! :-(

Ein Abend gesellten sich zwei deutsche Pärchen zu uns die mit Leih-Wohnmobilen unterwegs waren und erzählten uns das sie am Eingang des Sequoia NP wieder zurück geschickt wurden weil die Fahrzeuge zu lang wären und für sie die Straße zwischen Potwisha und Giant Forest Museum nicht befahrbar ist, zumal auch noch eine Baustelle auf dem Weg liegt. Dazu muss gesagt werden das diese Straße generell nicht für Fahrzeuge über 22 Fuss, 6,6 m, empfohlen ist, allerdings schreibt unser Reiseführer dazu das es kein Problem ist sie mit 26 Fuss Fahrzeugen zu befahren :-).

Da ihre Camper nicht länger als unser Dicker waren überlegten wir ob wir es überhaupt an diesem Eingang versuchen oder gleich den Umweg um den Park nehmen sollten. Wir entschieden uns es zu versuchen, da der Eingang nur ein paar Meilen entfernt ist.

Erstaunlicherweise wurden wir nicht zurück geschickt, wir wurden bei der Einfahrt vermessen, d.h. die Räder mussten zwischen zwei Linien zum Stehen kommen und schon konnten wir den Eingang passieren. Bei der Rückfrage im Besucherzentrum machten uns die Ranger nur noch darauf aufmerksam das wir den Mittelstreifen in Kurven nicht überfahren dürfen weil es ansonsten einen Strafzettel geben würde wenn sie uns dabei erwischen würden ;-). Damit machten wir uns auf den Weg den Park vom 06.10. bis zum 07.10. zu durchqueren :-).

Sequoias sind zwar mit den Redwoods der Küste verwandt unterscheiden sich jedoch erheblich von ihnen. So werden sie nur ca. 90 m hoch aber dafür bis zu 12 m dick an der Basis (Redwoods ca. 113 m hoch und 6,6 m dick). Das Alter wird auf bis zu 3.200 Jahre geschätzt, bei den Redwoods nur bis auf 2.000 Jahre. Interessant ist das die Zapfen dieser Riesen lediglich so groß sind wie eine große Olive bei den Redwoods und ein Hühnerei bei den Sequoias :-).

Auch im Kings Canyon National Park besuchten wir zuerst die Sequoia. Unter anderen natürlich auch den General Grant Tree. Aber danach fuhren wir hinunter in den Canyon. Vom Ende dieser Straße geht es in die unberührte Wildness der Sierra Nevada:

Bei der Weiterfahrt entschieden wir uns nicht die anstrengende Strecke zum Yosemite NP an den Bergen entlang zu fahren. Stattdessen fuhren wir Richtung Fresno, übernachteten in Sanger beim Walmart und fuhren über Oakhurst, bei Mariposa Grove in den National Park. Natürlich mussten wir den Sequioas hier auch einen Besuch abstatten :-).

Die Übernachtungssituation im Park war sehr angespannt weil wir ausgerechnet das lange Wochenende mit dem Columbus Day erwischt hatten und dieses von den Einheimischen zum Anlass genommen wurde in die Natur zu fahren.

In der ersten Nacht fanden wir noch ein Plätzchen auf einem Stellplatz eines anderen Besuchers auf dem Wawona Campground. Im gleichnamigen Visitor Center machte man uns keine Hoffnung in den nächsten Tagen einen Stellplatz im Yosemite Valley zu finden. So machten wir uns am nächsten Morgen frühzeitig auf den Weg zum Glacier Point um, zur Not, den Park am Nachmittag noch verlassen zu können und einen anderen Stellplatz im Hellen zu finden.

Die Aussichten von der Glacier Point Road sind immer wieder beeindruckend:

Natürlich fuhren wir auch in das Yosemite Valley:

Im Curry Village fragten wir bei der Reservierungsstelle für die Campingplätze nach ob ein Platz frei ist. Aber wie schon geahnt war keiner frei aber wir hätten die Möglichkeit uns in eine Warteliste einzutragen und um 15:00 Uhr wieder anwesend zu sein, dann werden evtl. frei werdende Plätze verteilt. Also ließen wir uns eintragen, machten uns aber mit Nummer 33 auf der Liste keine große Hoffnung einen Platz zu ergattern.

Dafür hatten wir interessante Begegnungen auf dem Parkplatz:

So wurde uns die Wartezeit angenehm verkürzt :-). Die Mutter mit ihren zwei Jungen wurden von den Apfelbäumen auf und um den Parkplatz angezogen. Die Bäume wurden von den ersten weißen Siedlern im Tal gepflanzt und die Äpfel eigentlich durch Voluntere gepflückt damit es zu möglichst wenigen Konflikten zwischen Menschen und Bären kommen kann. Ein paar hatten sie scheinbar vergessen ;-). Sehr zum Vergnügen der beiden jungen Bären die in den Bäumen herumkletterten, Äpfel pflückten und fraßen. Diejenigen die herunter fielen wurden von der Mutter verspeist, die zu schwer für das Klettern auf den Ästen ist.

Pünktlich um drei fanden wir uns wieder an der Reservierungsstelle ein und warteten gespannt ob unsere Nummer noch einen Platz hergab. Tatsächlich hatten wir als Vorletzte Glück weil einige der in der Liste eingetragenen doch nicht erschienen waren :-). Super, meine erste Nacht im Yosemite Valley, das hatte ich mir schon seit dem ersten Besuch in 1998 gewünscht.

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Nach getaner Arbeit :-).

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Vor und in dem Museum.

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