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©2015 Ilka Weingärtner


USA Utah 2014

Unser erster Stop in Colorado war das Visitor Center in Lamar:

Und endlich, hinter Walsenburg entdecken wir die ersten Berge. Welch eine Wohltat für die Augen ;-). Nach den 38° C in Kansas freuen wir uns auf die Berge und damit angenehmere Temperaturen.

Wir sind immer noch auf der „großen Ebene“, die bis an die Rocky Mountains heranreicht:

Es geht auch gleich über den La Veta Pass mit 2.814 m und mit dem Great Sand Dunes NP erreichen wir die Sangre de Cristo Range der Rocky Mountains. Hier, auf ca. 2.500 m Höhe, sind die Temperaturen sehr viel angenehmer trotz der Aussicht auf die „heiße Wüste“ ;-).


Es wird davon ausgegangen das die Dünen weniger als 440.000 Jahre alt sind. Davor war in diesem Tal ein großer See in dem sich der durch Flüsse ausgewaschene Sand der Sangre de Cristo Mountains und der über 65 Meilen entfernten San Juan Mountains gesammelt hat. Nach dem Austrocknen des Sees wurde der Sand durch starke, südwestliche Winde Richtung Sange de Cristo Mountains geweht wo er sich durch Gegenwinde aus nordöstlicher Richtung  ansammelte. Zusätzlich wird Sand von den Flüssen aus den Sangre de Cristo Mountains angeschwemmt. Auf diese Weise ist hier ein Dünenfeld über ca. 80 Km² entstanden, in dem die höchste Düne 230 m hoch ist.

Auf dem Weg nach dem Mesa Verde NP überquerten wir die San Juan Mountains und damit den Wolf Creek Pass mit  3.165 m Höhe:

Nach einer Übernachtung im Mancos State Park, 19 Km vor Mesa Verde, erreichten wir den Park am 24.07.14:

Hier gibt es über 4.500 archelogische Plätze die belegen das hier seit 550 n. Chr.  Menschen leben. Mesa Verde ist spanisch und bedeutet „grüne Tafel“ oder „grüner Tafelberg“. Diese Menschen, Ancestral Pueblo People oder auch unter „Anasazi“ (ein Navajowort mit der Bedeutung Fremder / Feind) bekannt lebten ca. 700 Jahre als Jäger, Sammler und Farmer auf dem Plateau bevor sie beschlossen Felsenwohnungen zu bauen. Warum es zu diesem Wohnortwechsel kam weiß niemand genau. Die plausibelste Erklärung ist das es aufgrund starkem Bevölkerungwachstum zu Versorgungsproblemen kam. Zusätzlich gab es zu der Zeit eine längere Dürreperiode. Daraus resultierte der Konkurenzdruck um die noch vorhandenen Ressourcen, so das die Felsenwohnungen als Schutzbehausungen gedient haben könnten.

Was aber sicher ist, das diese Menschen schon Handel mit anderen Stämmen an der Küste, in Arizona, New  Mexico, Utah, Mexico und weiter südlich getrieben haben. Erst kürzlich wurde ein Gefäss gefunden an dem Kakaoreste festgestellt werden konnten. Außerdem wurden Muscheln vom Pazifik, Vogelfedern, Türkise, Baumwolle und Tonwaren aus anderen Gegenden entdeckt. Architektonisch waren sie in der Lage mehrstöckige Gebäude aus behauenen Steinen, mit verputzten und dekorierten Wänden zu bauen, Bewässerungsysteme anzulegen und Kunstgegenstände herzustellen.

Ende des 13. Jahrhunderts verliessen sie die Gegend endgültig. Man geht davon aus das sich einige dieses Stammes in den heute noch existierenden Stämmen der Hopi, Acoma, Laguna und Zuni integriert haben, die als ihre Nachfahren gelten.

Da der Park stark besucht ist sind die interessantesten Felsenwohnungen nur mit Führungen zu besuchen. Wir begannen mit dem Long House an der Wetherill Mesa:

Die Führungen sind wirklich informativ. So erfuhren wir z.B. das der schwedische Wissenschaftler, Gustaf Nordenskiöld, in den 1890ern mit der Eisbahn wagonweise Gegenstände aus den Felsenwohnungen nach Schweden bringen ließ, dafür eine Nacht im Gefängniss verbringen musste und wieder freigelassen wurde weil es zu der Zeit kein Gesetz gab das die Ausfuhr von historischen Gütern verbot :-).

Die Navajos haben im übrigen diese Stätten aus Respekt nie betreten, während die ankommenden Europäer plünderten und dabei vieles zerstörten, ohne Rücksicht auf Verluste :-(. Erst der Einsatz einer Frauenvereinigung und den entsprechenden Anträgen an die Regierung führte zum Schutz der historischen Stätten.

1888 stießen zwei Cowboys, die Wetherills durch Zufall auf eine „großartige Stadt“, heute das Cliff Palace an der Chapin Mesa:

Am Nachmittag besuchten wir das Balcony House, die best erhaltene Stätte im Park. Vermutlich aufgrund ihrer

Zugänglichkeit ;-):

Ein absolutes Muss ist natürlich auch das Museum, aus dem schon die Bilder am Anfang des Kapitels stammen, wenn man sich für die Kultur interessiert. Hier noch ein paar Gegenstände der Ancestral Pueblo People:

Das Spruce Tree House beim Museum, mit begehbarer Kiva:

Als wir zum Parkplatz zurück kehrten erwartete uns eine böse Überraschung. Wir hatten den Dicken quer auf 2,5 PKW Stellplätzen geparkt damit er nicht zur Hälfte in der Fahrspur stand. Wir sahen den Ranger schon vom Weiten, wie er um unser Auto herumlief und dachten erst er wäre neugierig auf unser Fahrzeug. Beim Näherkommen stellte es sich allerdings heraus das er uns ein Ticket unter den Scheibenwischer geklemmt hatte. Bei der Rücksprache mit ihm erklärte er uns das ein Kollege das Ticket ausgestellt hatte weil wir mehrere PKW Parkplätze belegt hatten. Er hielt noch einmal Rücksprache mit dem Kollegen, aber der Bestand auf die Bezahlung des Strafzettels, trotz des Hinweises das noch ausreichend Parkplätze zur Verfügung standen. Also fragten wir was wir zu zahlen haben . Mit 75 $ hatten wir allerdings nicht gerechnet, d.h. 50 $ Strafe und 25 $ Bearbeitungsgebühr!!!!! Da sage noch einer etwas gegen unsere Politessen in Deutschland :-).!

Am 26.07.14 fuhren wir weiter nach:

In Durango machten wir einen Abstecher zum AAA und besorgten uns noch Karten von Utah und anderes Informationsmaterial. Unter Anderem die sehr empfehlenswerte „Indian Country Guide Map“ vom AAA, die Karte umfasst das Vierländereck Arizona, Colorado, New Mexiko und Utah mit allen Nationalparks, State Parks, National Forests und offiziellen Campingplätzen. Von den Great Sand Dunes, über Arches, Zion, Grand Canyon, Flagstaff, Petrified Forest, Albuquerque, Santa Fe usw. Den Tipp die Karte zu besorgen haben wir aus dem „USA der ganze Westen“ von Reise Know How, ein auch, sehr empfehlenswerter, Reiseführer (nein, wir werden nicht gesponsert aber der ist echt klasse!!!!)

Colorado 2014:

Colorado 2014.JPG 1. Lamar.JPG P1160730.JPG P1160731.JPG P1160732.JPG
6. durch die Berge.JPG 7. LKW Rampe.JPG 8. Chipmunk.JPG 9. Aussicht.JPG 10. Idylle.JPG 11. Farm.JPG 12.1. Jaeger und Sammler.JPG

Jäger und Sammler, Halbnomaden bis ca. 550 n. Chr.

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Farmer, Jäger und Sammler ab 550 n. Chr.

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Pithouses ab 550 n. Chr.

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Langhäuser ab 750 n. Chr.

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Cliff Dwellings ab 1200 n Chr.

Weitere Felswohnungen in der Umgebung.

Am Abend auf dem Campingplatz:

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